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StLB 2 "Stainz"
Verfasst: 7. Dezember 2015, 12:25
von Bob
Hallo Leute!
Ich habe vor ein maßstäbliches Modell der Lok Nr. 2 der StLB - besser bekannt als "Stainz" - zu bauen und möchte über den Baufortschritt nach und nach berichten.
Manche dachten vielleicht ich hätte das Projekt schon aufgegeben, aber es hat einfach eine Weile gedauert um aus den Plänen etwas handfestes zu schaffen (außerdem hat man ja auch noch andere Dinge zu tun...)
Unter diesem Beitrag
http://www.schmalspur-modell.at/viewtop ... 7&start=60 hatte ich angekündigt zu berichten wenn es was zum Vorzeigen gibt - jetzt ist es endlich soweit: das Fahrgestell ist in seinen Grundzügen fertig.
Mehr Fotos gibts wenn man sich einloggt - die Forumsbilder verschwinden nicht so einfach, wie die der fremden Anbieter.
Auf den ersten Bildern sieht man das Teile-Puzzle - mir ist wichtig, dass man alles leicht zerlegen kann. Bringt Vorteile beim Lackieren und bei der Wartung.
Dann bauen die Preiserleins alles wieder zusammen und nehmen schon mal probeweise Platz, dort wo später das Führerhaus hin kommt.
Zur Technik: Alle Rahmenteile sind aus kupferbeschichtetem Pertinax (Leiterplatten Grundmaterial) unterschiedlicher Stärke gebaut. Der Motor ist ein 1015 Faulhaber, mit Schwungmasse 12mm Durchmesser - 7mm lang. Das Getriebe ist zweistufig (Übersetzung 1:36) und läuft herrlich weich - man kann das Fahrwerk ohne Motor ganz leicht schieben. Die vordere Achse ist pendelnd gelagert, wie man auf den Puzzle-Fotos erkennen kann. Dabei sind die Platzverhältnisse schon sehr beengt, aber es funktioniert. Seitlich vom Motor ist Raum für Decoder und Verkabelung. Was noch fehlt sind die Radschleifer - daran arbeite ich gerade.
Alle Maße wurden genaust-möglich in 1/87 umgesetzt.
Ich hoffe euch gefällt mein anfänglicher Bericht und ich werde mich melden wenn es weitere Fortschritte gibt.
Verfasst: 7. Dezember 2015, 14:15
von fairlie009
juhu!
Verfasst: 28. Januar 2016, 11:42
von Bob
Hallo Leute!
Es geht weiter...
Die Schleifer haben mir ein paar Probleme bereitet. Es ist mir einfach nicht gelungen sie innerhalb des Rahmens unter zubringen, ohne dass es einen Kurzschluss gegeben hätte - da ist einfach nicht genug Platz. So hab ich sie halt doch Außen montiert: Hinterachse wird von Oben abgegriffen, Vorderachse von Hinten (damit man in der Draufsicht nicht sofort die Schleifer sieht - wäre ja hässlich).
Dann bekam die kleine Stainz schon mal ihren Kessel und den Boden vom Führerhaus verpasst. Beides wird später zusammen mit dem Gehäuse eine Einheit und nach oben abnehmbar.
Wie sind die Fahreigenschaften bis jetzt?
Einfach super! Sie läuft sehr leise und weich und dank der Schwungmasse hat sie einen Auslauf von gut drei Lok-längen, etwa 15cm.
Im Anhang sind ein paar Bilder vom Kessel und Führerhaus-Boden. Und wer genau hinsieht kann auch die Schleifer erkennen - nur die Verkabelung ist noch provisorisch.
Grüße Bob
Verfasst: 28. Januar 2016, 20:50
von 1170.401
Sehr schön!
Ich nehm' einmal an dem Abgriff des Stroms von den Spurkranzspitzen (statt den Laufflächen) der Vorderachse
steht ebenso wie einer Anordnung innerhalb des Ramens platzbedingte Kurzschlußgefahr entgegen?
l.g., fritz
Verfasst: 28. Januar 2016, 23:42
von MPSB-Gerd
Hallo Bob,
Dein Beitrag über die Stainz ist mir doch glatt untergegangen. Ist zwar nicht ganz so mein Thema, aber Deine Vorgehensweise und Erfahrungen beim Bau immerwieder interessant.
Vielleicht solltest Du im Rahmen für die Führung der Achswellen ein härteres Material als Pertinax verwenden. Es ist ansonsten bei längerem Einsatz mit Abnutzung (Einlaufen) zu rechnen.
Ich werde Deine Arbeiten jetzt besser im Auge behalten.
Bei mir gehts immer noch nicht weiter. Muß mich weiterhin in Geduld üben. Die Ätzplatinen für die Gmeinder sind frühestens im April verfügbar.
Ich wünsche Dir weiterhin frohes Werkeln.
Gruß Gerd
Verfasst: 29. Januar 2016, 12:05
von Bob
Hallo Leute,
danke für die positive Resonanz.
Die Schleifer nehmen tatsächlich den Strom von den Laufflächen der Räder ab, was ich ursprünglich vermeiden wollte. Allerdings ist der Rahmen eben nur 6,7mm breit (außen). Darin befindet sich die Zahnrad-Kette für den Antrieb beider Achsen und dann noch Schleifer hinein ging einfach nicht vernünftig. Außerdem ist die vordere Achse ja pendelnd gelagert. Das heißt die Schleifer müssen den Weg der Räder mit gehen oder so breit sein, dass sie nicht von den Spurkränzen fallen. Das wäre wiederum optisch unschön geworden. Riesiges Problem der Stainz ist einfach der vorne schlanke Rahmen ohne Umlaufblech oder ähnliches wodurch man die Schleifer verstecken könnte.
Bei meiner jetzigen Lösung werden die Schleifer ordentlich seitlich von den Spurkränzen geführt und liegen etwa auf Höhe der Pendelachse an. So kann nichts verrutschen oder abspringen.
@Gerd: Mir kamen auch Bedenken wegen der Abriebfestigkeit wenn die Messig-Achsen an den dünnen Pertinaxplatten reiben. Die Lagerung der Achsen besteht deshalb nicht aus Pertinax sondern hinten aus Messingbuchsen die eingelötet wurden und vorne ebenfalls aus Buchsen, die in den Messingrahmen für die Pendelachse eingelötet wurden.
Schade, dass es bei dir noch etwas dauert, ich fand dein Projekt ebenfalls sehr inspirierend.
Grüße Bob
Verfasst: 1. April 2016, 08:14
von Bob
Hallo Leute,
es geht langsam weiter. Das Gehäuse oder vielmehr das Führerhaus wird schrittweise gebaut.
Dabei muss alles genau geplant werden, schon viele Schritte im voraus, beispielsweise die Löcher für Anbauteile. Sowas hinterher noch zu ändern führt meistens zu Zerstörung. Außerdem ist ein maßhaltiges Gehäuse die Grundlage dafür, dass dann am Ende alles stimmig aussieht.
Auf dem ersten Bild sieht man auch gleich die kleine Steckverbindung (im linken Wasserkasten) für die Beleuchtung damit man keine Kabel trennen muss um das Gehäuse vom Fahrwerk zu nehmen. Wobei der sichtbare Teil zum oberen Gehäuse gehört, das Gegenstück vom Fahrwerk befindet sich bereits darunter... - alles klar?
Auf dem letzten Bild muss man sich noch das rote Kabel wegdenken, das wird noch anders verlegt, ist aber erforderlich für Fahrtests. Die vordere Wand des Führerhauses ist schon in Bearbeitung, aber zumindest sieht man schon in welche Richtung es geht und wie es am Ende aussehen kann.
Hoffe euch gefallen die Bilder und bald geht es weiter, allerdings beginnt langsam die Garten-Saison und da wartet auch viel Arbeit auf mich: die Garteneisenbahn soll verändert werden...
Grüße Bob
Verfasst: 3. April 2016, 10:55
von cargonaut
Hallo Bob,
Dein Modell ist handwerklich wie auch modellbauerischen eine wahre Augenweide. Ich werde Deinen Baufortschritt weiterhin verfolgen! Ist das Führerhaus geätzt?
Verfasst: 4. April 2016, 11:05
von Bob
Hallo Cargonaut,
danke für deine ermutigenden Worte!
Das Führerhaus ist nicht geätzt - ich wäre froh wenn ich diese Technik beherrschen würde.
Die Teile sind einfach mit einer Blechschere und einem sehr feinen Laubsägeblatt grob bearbeitet worden und dann mit unterschiedlichen Nadelfeilen am Küchentisch auf Maß gebracht worden. Die Fensterrahmen wurden aus dünnem Draht gebogen, mit einer passenden Holzleiste fixiert und angelötet.
Werde weiter über Neuigkeiten berichten, sobald es was zu sehen gibt.
Gruß Bob
Verfasst: 4. November 2016, 13:15
von Bob
Hallo Leute!
Wie angekündigt hat der Sommer eine kleine Pause bewirkt, aber jetzt neue Fotos vom Baufortschritt:
Das Führerhaus hat ein Frontwand mit Fenster-Einfassungen bekommen.
Das Dach wurde angefertigt und zumindest mal aufgelegt.
Der Schornstein wurde gedreht und verblecht.
Und - was man beim ersten Hinsehen leicht übersieht - die Kesselrückwand wurde angebracht um den Motor mit Schwungmasse zu verdecken.
Ich hoffe euch gefallen die Bilder. Als nächstes kommen vielleicht die Zylinder und Steuerungsträger dran... mal sehen. Zumindest erwarte ich mir von der kalten Jahreszeit wieder mehr Gelegenheiten für lange gemütliche Bastelabende.
Grüße Bob
Verfasst: 20. November 2016, 08:26
von cargonaut
Hallo Bob,
super Arbeit. Es scheint als stecke ein wahrer Feinmechaniker in Dir. Mit welcher Blechstärke arbeitest Du? Wenn das Dach nur aufgelegt ist, könntest Du auch Innenaufnahmen des Führerhause machen. Berichte doch bitte wie die Fensterrahmen entstanden sind. Möge der Winter lang werden, wenn Du zum Ende der Sommerpause schon solche Fortschritte zeigst.
Verfasst: 22. November 2016, 12:33
von Bob
Hallo Cargonaut,
danke für die Blumen - die Fertigkeiten verbessern sich durch die laufende Übung...
Ich arbeite mit einem 0,3mm starken Messing-Blech. Das gabs beim Conrad günstig und lässt sich auch noch mit einer Blechschere schneiden. Andere Stärken hätt ich manchmal gerne zur Verfügung, aber ich besitze keine Fräse und dann wirds mit der Bearbeitung schwieriger. Allerdings wenn jemand eine Quelle für dünnere Bleche weiß (so 0,1mm oder weniger), dann wäre ich sehr dankbar.
Die Fensterrahmen sind aus dünnem Kupferdraht entstanden. Ich feile eine Holzleiste auf Maß der Fensteröffnung, forme den Draht entsprechend herum, schiebe die Holzleiste durch die Fensteröffung, halte den Draht mittels Holzleiste und löte ihn fest. Anschließend forme ich den Rahmen noch mit einer Nadelfeile entsprechend, rund, eckig, schmäler - was eben vorbildlich aussieht - hört sich verwirrend an, aber kann mal vielleicht ein Foto von der Technik machen, wenn es interessiert.
Bilder vom Führerstand gibts erst wenn der mit den entsprechenden Details versehen ist - da sieht man jetzt noch nicht so viel.
Grüße Bob
Verfasst: 22. November 2016, 13:17
von Josef
Bob hat geschrieben:.....Allerdings wenn jemand eine Quelle für dünnere Bleche weiß (so 0,1mm oder weniger), dann wäre ich sehr dankbar......
Kennst du
Hassler Profile?
lg, Josef
Verfasst: 23. November 2016, 13:27
von Bob
Hallo Josef,
danke für den Link - sieht sehr brauchbar aus. Nur so ganz dünne Bleche, kleiner als 0,1mm haben die auch nicht. Manchmal bräuchte so ganz dünne Metall-Folie aus Kupfer , Messing oder Neusilber um ganz feine Teile anfertigen zu können. Aber die Profile und der Rest sehen gut aus. Aus den Neusilberteilen könnte man die Steuerung bauen...
Gruß Bob
Verfasst: 23. November 2016, 15:58
von Josef
Bob hat geschrieben:.....Manchmal bräuchte so ganz dünne Metall-Folie aus Kupfer , Messing oder Neusilber.....
Dann schau mal
hier rein!
lg, Josef
Verfasst: 23. November 2016, 17:39
von Bob
Super! Danke!
Hab sonst die Kupferfolie von ummantelten Kabel-Resten genommen, war aber oft zu schmal... Die auf der Seite sind optimal!
Gruß Bob
Verfasst: 6. Dezember 2016, 13:03
von Bob
Hallo Leute,
gibt noch keine Neuigkeiten. Allerdings bin ich grad auf der Suche nach Fotos von der Führerstands-Inneneinrichtung. Da hab ich leider gar nichts und auch das Netz gibt nicht viel her.
Wer weiß da Rat oder hat vielleicht Bilder? Mir gehts in erster Linie um eine grobe Übersicht der Armaturen - winzige Details sieht man bei dem Maßstab im Führerhaus sowieso nicht. Wäre dankbar für einen Tipp...
Gruß Bob
Verfasst: 24. Februar 2017, 11:14
von Bob
Hallo Leute,
es gibt mal ein paar updates...
Die Sache mit der Führerhaus-Inneneinrichtung hab ich selber gelöst, durch screeshots von Videos, auf denen man einen kurzen Einblick hat.
In der Zwischenzeit habe ich aber an Zylinder, Führung, Kreuzkopf, der Kuppel- und Pleuelstange gearbeitet - war alles sehr fummelig. Allein die Kreuzköpfe habe ich fünf mal verändern und neu machen müssen, bis es gepasst hat. Sie sollen ja leicht laufen, aber nicht zu dick auftragen. Wenn der Kreuzkopf nur 0,5mm dicker ist, bleibt er innen an der Kuppelstange hängen... da geht es echt manchmal um zehntel Millimeter zischen "flutscht" und "Ausschuss" - hab ich erhrlich gesagt am Anfang unterschätzt.
Trotzdem muss alles halbwegs stabil sein und auch im Notfall eine Demontage möglich sein. Zylinder und Steuerungsträger sind jetzt fest mit der Getriebe-Bodenplatte verlötet. So können nach lösen von zwei Schrauben die Grundplatte mit Zylinder, Steuerung und Rädern komplett abgenommen werden - das alles hat mich viele Stunden beschäftigt und zahlreiche Nerven gekostet.
Nächster Schritt sind die noch winzigeren Teile der Stevenson-Steuerung, mit Excenter, Schwinge und Schieberbetätigung. Anbei zwei Bilder wie es zwischenzeitlich aussieht.
Gruß Bob
Verfasst: 24. Februar 2017, 19:30
von Dampflokfahrer
Hallo Bob,
das ist wirklich ganz große (winzig kleine) Eisenbahn. Für die Stainz braucht es echt gute Nerven! Die Steuerung sieht soweit sehr schön aus. Hoch gelobte Hersteller wie Minitrains kapitulieren an dieser Stelle. Auch die Busch Decauville (,die einen stolzen Preis hat,) muss an der Stelle passen - und scheitert kläglich. Hut ab und weiter so!!!
Ach ja, die Räder Deiner Stainz sind sehr schön.
Grüße
Andreas
Verfasst: 27. Februar 2017, 09:17
von Bob
Hallo Andreas,
danke für das Lob.
Die Räder sind ein freundliches Geschenk von Herrn Halling. Sonst hätte ich die auch noch selber bauen müssen und dann wären sie sicher nicht so gut geworden.
Was die Steuerung betrifft ist mir auch schon aufgefallen, dass da mittlerweile ein paar Hersteller sehr stark vereinfach - gefällt mir gar nicht.
Um so mehr Hut ab, vor den Herstellern die für einen moderaten Preis die Steuerung vernünftig umsetzen. Die Liliput U sieht da, trotz der älteren Konstruktion, echt toll aus und auch bei vielen Spur N Loks ist das wirklich klasse umgesetzt.
Gruß Bob