Hallo.
So, wie versprochen will ich dann jetzt mal versuchen die Fragen zu beantworten. Weil so manches vielleicht auch im Zusammenhang etwas klarer wird, etwas ausführlicher:
1. Module/Segmente:
Die Anlage ist prinzipiell auf Grundlage der H0e Modul-Norm gebaut, wie sie auch von verschiedenen Vereinen, z.B. Fremo benützt wird (
http://www.h0e-online.de/H0enorm.htm).
Diese Norm ist wie ich finde geradezu genial: Einfach und dennoch äußerst flexibel. Basis ist ein simpler Kasten (und auch ein Baumarkt kann mitunter gerade Schnitte hinbekommen). Die Lage des Gleises ist eigentlich frei, nur die Verbindungs-Bohrungen im Verhältnis zur Gleislage sind vorgegeben.
Allerdings sind meine Bauteile keine „astreinen“ Module, da das Gleis entweder 7cm zur Vorder- oder zur Hinterkante liegt. Außerdem wechselt das Gleis oft auch auf einem Segment auch von der Vorder- auf die Rückseite (S-Form). Das deshalb, weil mir beim reinen Modul – bei dem dann aber jedes immer an jedes andere passt – der Gleisverlauf zu starr aussah.
Insofern kann ich zwar im Prinzip auch jedes Segmentteil mit jedem anderen verbinden und befahren. Aber soll, wie bei mir, die hintere Kante einheitlich durchlaufen (wegen der Hintergrundkulisse), dann kann man nur passende Teile aneinander anschließen (wobei sich die von der Gleislage gleichartigen aber immer noch beliebig auswechseln lassen). Daher sind die Bauteile eher ein Zwischending zwischen (echten) Modulen und Segmenten.
Die Segmente messen jeweils 90cm x 26cm, mit Ausnahme des Übergangsteils zum Schattenbahnhof, das 45cm lang ist. Wie ich genau auf gerade diese Maße gekommen bin, weis ich auch nicht mehr: Ich wollte die Segmentkästen so klein wie möglich halten (Häuser in Irland haben sehr begrenzte Abstellflächen) und irgendwie kam eben das dabei raus. Kniffelig war das nur beim Bahnhof: da geht dann halt entweder nicht mehr alles, oder man geht einfach ein wenig mehr in die Breite.
So wie auf den Bildern zu sehen, misst die Anlage 315 cm x 26 cm (+1 cm Hintergrundplatte). Aber ich habe noch einige Streckenmodule und insgesamt kann ich derzeit in U-Form knapp 4 x 2 m Fläche „zupflastern“ (zur „Freude“ der Familie).
2. Landschaft und Gebäude
Es gibt nur eine handvoll Gebäude auf den Modulen. Sie alle sind handelsübliche Modelle, mehr oder weniger abgewandelt und überarbeitet.
- Das Bahnhofsgebäude ist „Dettingen“ von Kibri, aber der Klinker wurde verputzt. So kann es eigentlich auch außerhalb Württembergs noch durchgehen (ok, Rügen wäre happig – passt aber ja eh vom Hintergrund her nicht).
- Der Lokschuppen entstand aus dem 2-ständigen Auhagen Schmalspurschuppen und wurde auf einen Lokstand verkleinert. Da sogar ich das geschafft habe, würde ich diesen Umbau als „idiotensicher“ einfach einstufen.
- Die Kleine Brücke ist von Willis/Peco; Bekohlung/Wasserkran von Weinert und der Gartenschuppen von Auhagen
… das war’s denn auch schon an Hochbauten.
Für den Landschaftsbau ist eigentlich alles im „normalen“ Geschäft zu bekommen. Bei der Wiesengestaltung gebe ich bisher immer noch Vliesen (Heki) den Vorrang vor der elektrostatischen Begrasung, da die Vliese leicht über den Modulrand überstehen können und Modulkanten so besser kaschieren. Bäume sind weitestgehend von Heki (Laubbäume) und Faller (Nadelbäume der Premium-Serie), mit Ausnahme von zwei „Edelgewächsen“ von Silhouette, die ich mir vor Jahren mal meinte leisten zu müssen. Gerade der Silhouette-Nadelbaum sticht dabei aber im Vergleich zu den Fallerschen gar nicht so hervor.
Die Laternen sind auf Basis von Schaschlikstäbchen, Weinert Isolatoren und den Auslegern von Kibri Holzmast-Laternen entstanden. Funktionieren natürlich nicht echt, aber bei meiner Bimmelbahn fährt im Sommer nach Sonnenuntergang eh nichts mehr und ich brauch kein Licht. Außerdem bin ich vehementer Anhänger der Devise: Was nicht elektrisch ist, kann nicht kaputt gehen (oder richtiger – kaputt gehen schon, aber ich kann’s leichter reparieren).
Figuren sind bewusst sehr wenige auf der Anlage: Gedachter Maßen ist es ein sehr, sehr heißer Sommertag (vielleicht sogar ein Sonntag) und wer kann hält ein Mittagsschläfchen. Außerdem finde ich, dass Figuren, die in Bewegung erstarrt sind während gleichzeitig ein Zug fährt, nicht so überzeugend sind. Also schau ich, dass die Figuren sitzen/schlafen/stehen oder wenigstens nicht gerade die Axt schwingen. Und da es Sommer ist, sollte die Bekleidung auch entsprechend sein – da wird die Auswahl and Figuren doch schon eng. (Übrigens ist auch dieser Aspekt eine geklaute „Idee“ von einer wunderschönen kleinen Anlage eines Verkehrshaus Luzern-Gewinners, so um 1997/98 – war in EJ und Miba seinerzeit vorgestellt; Titel war glaub' ich "Waldwil".)
3. Hintergrund
Von vorn herein stand fest, dass ein Hintergrund her muss. Gerade bei einer Breite von 26cm kann man nur begrenzt räumliche Tiefenwirkung erzeugen. Ich habe MZZ Kulissen genommen: Diese kann man sehr schön kombinieren, verschiedenen Teile aus den einzelnen MZZ-Kulissen heraustrennen und neu zusammensetzen. Das schafft wieder ganz neue Eindrücke. Außerdem sind die MZZ Kulissen so gestaltet, dass bestimmte Landschaftstypen „modular“ aneinanderpassen. So hat jedes meiner Segmente auch einen separaten Hintergrund (90cm x 60 cm). Dieser passt mit den anderen zusammen, auch wenn ich den Aufbau mal ändere. Einige Hintergrundplatten kann ich außerdem auch miteinander auswechseln, was wieder ein neues Erscheinungsbild gibt. Um Platz beim Lagern zu sparen, sind die Hintergrundplatten pro Modul einfach mit Leimklemmen festgemacht - ist ja auch sonst beim Aufstellen handlicher.
So, ich glaube ich habe alle gestellten Fragen abgehakt – sonst natürlich einfach nachhaken. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen weiter oder regt zu Bauen an.
Beste Grüße
Uli